Nahrungsmittelunverträglichkeit (183)

Die Klientin befindet sich in einem schlechten Allgemeinzustand. Zudem leidet seit 4 Jahren unter einem chronischen Erschöpfungszustand, Herz-schmerzen, Atemnot, sowie seit einigen Jahren an einer sehr starken Lebens-mittelunverträglichkeit. Der tiefste Hinter-grund war der Verlust ihres Schnullers, den ihr Vater achtlos in den Mülleimer geschmissen hatte. Der Schnuller hatte jedoch eine ganz wichtige Bedeutung für die Klientin gehabt, da er ihr all die Wärme gab, die sie in ihrem Elternhaus vermisste. - Sie hat das Liebste verloren, was sie in den Mund genommen hatte - und das Essen ist für das was sie wirklich möchte - nämlich Liebe und Wärme - nur ein sehr schlechter Ersatz.
Vor sieben Jahren befand sich die Klientin in einer schwierigen Beziehung, die ein Auslöser für ihre Lebensmittelun-verträglichkeit gewesen zu sein schien. Als sie die Verlustangst nicht mehr ertragen konnte, spaltete sie einen Teil ihrer Persönlichkeit einfach ab.
In dieser Sitzung holt sie sich zuerst diesen Anteil und schließlich auch ihren Schnuller wieder zurück.
Die Nahrungsmittelunverträglichkeit der Klientin besserte sich zusehends, so daß sie drei Monate nach dieser Sitzung fast wieder alles essen konnte.

Kl: - weint - Ich liege da zerbrochen. Alles Scherben, weißes Porzellan, viele kleine Stücke. - Die Klientin weint sehr.

Th: Schau mal, ob du Abschied nehmen kannst von dir. Symbolisch jetzt auf dieser Ebene nur.
Kl: - weint - Es fällt mir schwer, davon Abschied zu nehmen. - Es sieht so aus, als ob da so eine durchsichtige Gestalt drüber schwebt. - Der Therapeut fordert zur direkten Ansprache auf. - Ich sehe dich da drüber schweben, aber ich weiß nicht, wer du bist. Ich hab fast gedacht, daß du ein Engel bist, weil du auch so ein bischen leuchtest, aber du bist so durchsichtig. - Sie sagt, sie ist ich. - Die Klientin weint. - Du, ich fühl mich so verloren und so alleine. Ich hab nie jemanden gehabt, der mich festhält, ich mußte mich immer selbst halten. - direkte Ansprache - Du siehst zufrieden aus, irgendwie, du hast einen zufriedenen Gesichtsausdruck. - Sie antwortet nicht, sie schaut mich nur an.
Th: Hast du dich auch getrennt von ihr?
Kl: Ja, irgendwie ja.
Th: Sag es ihr mal.
Kl: Ich fühle mich von dir auch getrennt. Irgendwie bin ich von dir isoliert. - weint - Ich fühle mich, als ob ich schon gestorben wäre.
Th: Frag sie mal, ob sie dazu beigetragen hat, daß du deine Vergangenheit nicht so bewältigst, weil sie sich von dir getrennt hat.
Kl: Ja, sie sagt ja. Ich hatte früher immer ganz viel Kraft und Hoffnung, auch in ganz schlimmen Situationen hab ich im-mer ganz viel Kraft gehabt. Und dann hast du mich verlassen vor 7 Jahren und dann hat mich meine ganze Kraft verlassen. Und ich habe jeden Tag nur um’s Überleben gekämpft, jeden Tag und jeden Tag. Und ich hab manchmal nicht gewußt, wie ich den Tag überleben soll. - Die Klientin weint.
Th: Zeig ihr mal deinen Schmerz, sie soll es sich mal anschauen.
Kl: - weint - Kuck dir mal an, wie ich leide, weil du weg bist. Wie soll ich denn leben ohne dich? Das ist so schwer. Du schwebst da rum und läßt mich hier sitzen, ich find das einfach gemein. Du solltest hier sein, bei mir, und nicht da oben rum schweben ... - Die Klientin weint sehr. - ... und dann noch so selbstzufrieden aussehen. Komm gefälligst wieder her.
Th: Schau mal, ob sie beeindruckt ist, ob du sie erreichst damit, daß du ihr deinen Schmerz zeigst.
Kl: Sie wundert sich zwar , aber irgendwie scheint es sie nicht wirklich zu berühren.
Th: Vielleicht will sie mit Schmerz nichts mehr zu tun haben, kann ja sein.
Kl: - weint laut - Aber du kannst mich nicht einfach hier liegen lassen!!! Das kannst du nicht tun. Du bist doch ein Teil von mir, du bist doch ich, wir gehören doch zusammen!! Schau dir an, wie es mir geht!! Mir geht es beschissen!!! Ich finde keine Freude mehr, ich finde keine Energie mehr. Ich muß mir immer alles mühsam wiederherstellen und das hält eine Zeitlang und dann ist es wieder weg. - weint - Und du kuckst es dir nur an.
Th: Frag sie mal, warum sie weggegangen ist.
Kl: Warum bist du weggegangen? Ja, ich weiß, du hast den Schmerz nicht mehr ausgehalten, aber ich auch nicht, - weint laut - ich auch nicht. Und mich läßt du allein. - Die Klientin schreit verzweifelt.
Th: Ja, drück es aus.
Kl: Ja, kuck’s dir an, kuck’s dir an!! Du hast dich abgeseilt, toll, einfach toll!!! Und ich kann hier sehen, wie ich alleine klar komme!!! - Ja, jetzt wirst du unsicher. Das selbstzufriedene Lächeln ist weg.
Th: Frag sie mal, ob ihr einen Moment mal tauschen könnt, daß sie einfach sich wieder erinnert, wie es sich anfühlt, Schmerz zu haben. Und du nimmst mal ihre Position ein, um mal wahrzunehmen, was sie wahrnimmt.
Kl: Ja, komm, laß uns mal tauschen. Komm mal hier her auf die Erde und laß mich mal da oben rumfliegen.
Th: Geh einfach mal mit deinem Bewußt-sein in sie hinein, sei sie mal. Und in der Zwischenzeit soll sie in deinem Körper sein, da wo der Schmerz ist. Wo du die ganze Zeit warst.
Kl: Ja, so besonders toll ist es da auch nicht. Es ist zwar leichter, aber langweilig. Da ist überhaupt nichts, wo sie ist, wo ich jetzt bin. Da ist auch kein Leben.
Th: Spür mal, was dich da hält. Was der Grund ist, warum du dich da abgespalten hast.
Kl: Ja, es ist leicht. Ich habe mit nichts was zu tun. Ich kann mir unberührt alles ansehen. Es erreicht mich einfach nichts.
Th: Wie ist es für dich, wenn du den an-deren Teil von dir da siehst, die Beate in ihrem Schmerz, in ihrem Kampf. Kannst du sie wahrnehmen und spüren?
Kl: Spüren kann ich nicht. Ich kann sie sehen und so ein bischen tut sie mir auch leid. Aber irgendwie geht es mich nichts an.
Th: Ja und wenn sie da unten drauf geht, wie ist das für dich? Ist das auch in Ord-nung? Ohne sie kannst du ja selbst nicht existieren, oder?
Kl: Die ist da unten und ich bin hier. Das ist o.k.
Th: Wie ist das für dich, wenn sie sagt, du sollst wieder kommen, damit sie wieder ganz wird. Sie braucht dich anscheinend.
Kl: Ja, die braucht mich wohl, aber ich brauch hier oben gar nichts.
Th: Dann zeig ihr doch mal, welche Ereignisse haben dazu beigetragen, daß du gesagt hast, ich will nicht mehr so da sein, so verwickelt sein, so lebendig sein. Erinnere dich mal. - Die Klientin erinnert sich an die Zeit einer intensiven, leidenschaftlichen Beziehung, wo sie das Ge-fühl hatte, von seiner Seite ist etwas nicht stimmig und ehrlich, und daß sie das Gefühl einer nie gekannten panikartigen Angst vor dem Verlust hatte. Und gleichzeitg war ein fast körperliches Ge-fühl spürbar, als ob sie wie eine Mario-nette an Fäden hängt und egal, was sie macht, sie kann da nicht raus. Sie hat das Empfinden, sie ist ihres freien Wil-lens beraubt und geht einen vorbestimmten Weg, ob sie will oder nicht. Und das Gefühl, das etwas ganz, ganz schmerzhaftes auf sie zu kommt. - Und das wollte der Teil von dir nicht miterleben. Ja, schau dir doch mal an, wie es der Beate da unten jetzt geht.
Kl: Ja, ich sehe, daß sie es ganz schwer hat da. Und wenn ich bei ihr wäre, wäre das sicherlich leichter. Aber ich hab überhaupt keinen Wunsch, da wieder hin zu gehen.
Th: Gut. Der damals die Fäden gezogen hat, der soll mal auftauchen. Schau mal, wer kommt.
Kl: Ich seh da so einen Mann mit Bart. - Hast du damals die Fäden gezogen? Er nickt mit dem Kopf. Ja, kuck dir mal an, was du da gemacht hast. Kuck dir mal an, daß du da meine Persönlichkeit ge-spalten hast. War das jetzt deine Ab-sicht? Er schweigt. - Auf der einen Seite müßte ich ganz furchtbar wütend auf ihn sein, auf der anderen Seite fühle ich mich auch wohl in seiner Nähe. - Ja, schau dir das mal an, was daraus geworden ist. Ja, er sagt, wir sollen wieder zusammen kommen. - Bist du bereit, uns dabei zu helfen? Ja, er nickt.
Th: Schau mal seine Hände an, hält er noch die Fäden in der Hand?
Kl: Nein, die Hände sind leer. Ich fühle mich wohler, wenn du die Fäden nicht in der Hand hast. - Die Klientin läßt den beteiligten Mann auftauchen, er soll sich das alles anschauen. Sie spürt aber, daß das alles mit ihm eigentlich nichts zu tun hat, sondern losgelöst von ihm stattgefunden hat. Er war nur der Auslöser für dieses Geschehen. Er war ein wichtiger Impuls für ihr Leben. Die Klientin konfrontiert noch einmal beide inneren Anteile mit diesem Mann und schaut, ob es noch Bindungen gibt. Der schwebende Anteil in ihr hat keine mehr und kann sich von ihm verabschieden. In dem an-deren Anteil, der so gelitten hat ist noch ein Teil Wut auf ihn spürbar. Dieser An-teil in ihr möchte ihm links und rechts noch eine klatschen und ihm einen Tritt geben. Und sie kann das mit Genuß tun.
In diesem Moment kommt der schwebende Anteil in ihr wieder herunter. Sie nimmt ihn in den Arm und beide weinen.
- Ja, und jetzt sind wir beide wieder verschmolzen.
Th: Ja, du könntest jetzt mal zu der Beate gehen, die damals, wie du gesagt hast, mal ganz glücklich war, voller Ver-trauen in die Welt, so in das Erin-nerungsbild.
Kl: Ja, ich seh sie da ganz frei und gelöst, voller Vertrauen und glücklich. Und sie hat so ein Strahlen, ganz viel Licht.
Th: Ja, erzähl ihr, daß du das Vetrauen verloren hast und wie es dir geht.
Kl: - weint wieder - Ja, schau es dir an, daß ich das Vetrauen verloren habe und keine Freude mehr finde und keine Kraft.
Ja, sie hat ganz viel Mitgefühl.
Th: Frag sie mal ganz direkt, ob sie auch wieder bereit ist, Verbindung aufzunehmen. Denn du warst sie mal, es war alles da. Irgendwas ist abgerissen, ob sie wieder in Verbindung gehen will mit dir, ob sie wieder weiter leben will, durch dich hindurch.
Kl: Ja, sie will das auch.
Th: Vielleicht machst du es einfach mal, mal mit deinem Bewußtsein in sie hinein gehen, einfach mal fühlen, wie sie fühlt. Schau mal wie es sich anfühlt, die Welt anzuschauen aus ihren Augen heraus.
Kl: Ja, ich merke, ich bringe eine ganze Menge von meinen jetzigen Anteilen mit hinein und dadurch verändert sie sich auch. Da ist eine ganze Menge von Angst, die ich mitbringe und die ihr Licht dann dunkler macht. Sie merkt es auch , daß sie sich dadurch verändert.
Th: Gut, dann laß mal diese Angstgestalt aus dir heraustreten, so als ob die sich separieren kann.
Kl: Die sieht aus wie ein ganz lang gezogenes Schattenbild, die so ihre Hände über mich drüber stülpt.
Th: Ja, die soll jetzt mal draußen bleiben. Und schau mal, was jetzt passiert, wenn du in diese Beate von früher hinein gehst. Die voller Vertrauen ist, ob du sie jetzt deutlicher spüren kannst.
Kl: Ja, das fühlt sich schon anders an. Aber auch noch nicht so richtig. Da ist noch ganz viel Schmerz.
Th: Gut, dann separiere den Anteil auch mal, als Energiebild. Der soll einfach auch mal aus dir heraustreten. Schau mal, wie der aussieht. Der will auch wahrgenommen werden, will verändert werden. Das ist o.k. aber jetzt soll er einfach mal aus dir raustreten.
Kl: Der ist ganz dick, gekrümmt, voller Warzen, häßlich. Ja, Schmerz, bleib du mal da draußen. Ich will da mal wieder zurück, zu der anderen Beate. Da ist noch irgendwas, was mir im Magen sitzt, das ist ganz schwer. Du, der in meinem Magen sitzt, komm mal, zeig dich mal. Jetzt rutscht der mir in den Bauch.
Th: Ja, sag ihm, er bekommt Aufmerk-samkeit, du willst dich beschäftigen mit ihm und er kann sich ruhig mal zeigen, es passiert ihm ja nichts.
Kl: Ja, das ist auch so eine kleine schwarze Gestalt, die sitzt mir jetzt im Darm. Sag mir mal, wer du bist, wo du herkommst. Er sagt, er lebt schon ganz lange in mir. Aber damals, als es mir so gut ging, habe ich ihn nicht gebraucht. Ja, wann brauch ich dich? Er sagt, wenn ich das Leben nicht verdauen kann.
Th: Ja, der hat ja eine gute Funktion, das heißt, immer wenn er kommt, dann ist irgendwas nicht stimmig. Hat er irgendwas mit deiner Nahrungsunverträglich-keit was zu tun?
Kl: Ja, er nickt eifrig mit dem Kopf.
Th: Frag ihn mal, ob er auch zu einer Zusammenarbeit bereit ist.
Kl: Ja, das ist er.
Th: Gut, jetzt hast du drei Bereiche mal separiert, und kuck mal, wie sich das jetzt anfühlt.
Kl: Ja, jetzt fühlt sich das einfach schön an, ganz leicht, ganz frei.
Th: Geh doch mal damit in dein heutiges Leben, vielleicht morgen, oder nächste Woche, kuck mal, wie dein Leben sich anfühlen würde, wenn du genauso wärst.
Kl: Da krieg ich sofort wieder diesen Druck im Magen. - Er kämpft wie verbissen.
Th: O.k. Was will er haben für die paar Minuten , daß er mal still ist?
Kl: Ohh, Liebe und Aufmerksamkeit.
Th: Dann nimm ihn mal in den Arm. Ja, irgendwas will von dir ganz intensiv angenommen werden.
Kl: Er weint.
Th: Unverdaute Traurigkeit ist in ihm?
Kl: Ja, das könnte sein.
Th: Frag ihn mal, aus welcher Zeit deines Lebens.
Kl: Woher kommt deine Traurigkeit? Er zeigt mir die Situation wieder, wo ich meinen allersersten Freund hergeben mußte, meinen Schnulli. An dem ich sehr, sehr, sehr gehangen habe, der mein Tröster war in jeder Sutuation.
Th: Dann laß ihn auftauchen.
Kl: - weint - Er war schon ganz abge-nuckelt, aber es war meiner, mein Freund, mein wirklich intimster Freund. Und eines morgens war er weg, ich hab ihn überall gesucht.
Th: Ruf ihn mal.
Kl: - weint - Komm doch mal her. Oh, der Schmerz.
Th: Und dann laß den auftauchen, der ihn dir weggenommen hat.
Kl: Mein Vater. Papa, kuck es dir an, was du gemacht hast. - Er kuckt ganz schuldbewußt, weil er es nicht gewußt hat.
Th: O.k. soll er ihn wieder holen. Oder dir einfach wieder zurückgeben.
Kl: Er grabbelt in der Mülltüte. Ich weiß, daß er häßlich ist und abgelutscht ist, aber das ist egal. Da hängt so viel dran von mir, - weint - da hängt so viel dran. Alle meine Gefühle hängen da dran. Und du hast ihn einfach weggeworfen. Das kann man doch nicht machen!!! - weint - An ihm konnte ich mich festhalten und an sonst niemandem. Schnulli, für mich bist du lebendig, du bist ein Teil von mir, du bist mit mir so eng verbunden.
Th: Frag ihn mal, ob das, daß er dir weggenommen wurde, dazu beigetragen hat, daß du heute diese ganz starke Le-bensmittelunveträglichkeit hast. Wenn ja, soll er größer werden, und wenn nein, soll er kleiner werden. Und schau mal, was passiert.
Kl: Ja, er ist riesengroß.
Th: Ja, du hast das Liebste verloren, was du in den Mund genommen hast. Und das Essen was du jetzt kriegst, ist nicht das, was du möchtest auf einer bestimmten Ebene. Sag’s deinem Vater, er soll es sich mal anschauen. - Die Klientin sagt es ihm. - Und jedesmal, wenn du etwas weggenommen bekommst, was du liebst, mußt du dich ganz tief erinnern. Spür mal, ob es da einen Zusammen-hang gibt.
Kl: Ja.
Th: Was vielleicht noch wichtig ist heraus zu bekommen, warum war der Schnulli für dich so wichtig, warum konntest du dich nur an dem Schnulli festhalten?
Kl: Papa, weißt du, was mir gefehlt hat damals, daß mir der Schnulli so wichtig war? - Wärme, irgendwie Wärme. Papa, du hattest keine Wärme und deine Eltern hatten auch keine. Aber Muttis Eltern hatten Wärme. Mutti, warum habe ich von dir keine Wärme bekommen? Mutti, bei dir fehlt immer die Tiefe, so eine tiefe Wärme habe ich immer gesucht. Mein Schnulli der war immer ganz nah, der war einfach da. Der war so wichtig für mich.
Th: Ja, dann frag mal deinen Papa, ob du ihn jetzt behalten darfst, so lange wie du möchtest.
Kl: Ja, er sagt, um Gottes Willen, ich nehm dir doch deinen Schnulli nicht mehr weg.
Th: Dann sieh dich jetzt mal aufwachsen, mit dem Schnulli . Schau mal wie du jetzt aufwächst, was sich verändert.
Kl: Mit dem Schnulli habe ich eine ganz andere Stärke und ich kann alle Situatio-nen, auch Enttäuschungen und alle Fru-strationen in meinem Leben, kann ich viel besser verkraften.
Th: Und wie ist es mit deiner Nahrungs-verträglichkeit? Jetzt da du den Schnulli hast. Kannst du wieder alles zuführen, was du möchtest?
Kl: Ich hab das Gefühl, daß mein Magen lächelt. Ja, er strahlt. Ja er kann alles verdauen, sagt er. Bist du sicher? Ich trau dir noch nicht so richtig.
Th: Ja, laß dich größer und älter werden und beobachte deine Entwicklung. Wie ist es jetzt, wenn der Schnulli bei dir ist, und du wirst erwachsen. Was ändert sich dadurch, wenn etwas wesentliches ganz früh bei dir geblieben ist.
Kl: Ich habe eine unglaubliche Power, eine Energie, die gar nicht müde wird. Und ich seh mich immer nur lachen. Die Augen strahlen einfach. Ich seh mich das Leben genießen und mich dran freuen.
Th: Schau mal, ob du alles essen kannst.
Kl: Mit Milchprodukten scheint es ein Problem zu sein.
Th: Geh mal zu deiner Mutter und frag mal, ob das damit zu tun hat, daß du nicht genug Wärme bekommen hast. Hast du von ihr Milch bekommen, die Brust bekommen?
Kl: Sie sagte, ich wollte die Brust nicht, ich war zu faul zu saugen.
Th: Ja, das ist ja auch nur ein Symptom, warum warst du zu faul zu saugen. Irgendwas hat ja nicht gestimmt zwischen dir und ihr.
Kl: Mutti, sag mal, hat das mit der Wärme zu tun, daß ich keine Milchpro-dukte vertrage? Ja sie nickt
Th: Gut, wir können es ein Stückchen korrigieren, wenn es auch nur auf der Symbolebene ist, frag sie mal, welche Farbe sie bräuchte, damit du ihre Milch annimmst, denn das ist ja sehr symbolisch.
Kl: Ein schönes leuchtendes rot. - Die Klientin läßt sich die rote Farbe einlaufen und durch sich hindurch zur Mutter fließen. - Sie (die Mutter) sitzt da, sie kann es gar nicht glauben, daß sie mit dieser Wärme so angefüllt ist.
Th: Ja, dann wird sie sich jetzt vielleicht freuen und staunen, daß das Baby jetzt ihre Milch will.
Kl: Ja, und das Baby saugt und saugt. Es kann überhaupt nicht genug kriegen.
Th: Ja, und dann spür einfach mal die Wärme, die auch was mit Nuckeln zu tun hat.
Kl: Das Baby hat sich richtig satt getrunken.
Th: Schau mal, ob sich dadurch das Verhältnis zum Schnuller verändert hat.
Kl: Ja, ich brauch ihn jetzt nicht mehr im Mund. Ich kann ihn mir um dem Hals hängen, oder in die Tasche stecken, daß er zwar noch bei mir ist.
Th: Gut, dann geh mal in der Zeit zurück, bis heute und dann schau mal, wie das Energieknäuel in deinem Magen jetzt ausschaut.
Kl: Also diese Gestalt im Magen, die ist ganz hell geworden und leicht, der Schmerz ist nicht mehr so dick und die Warzen sind weg. Das eben ist total schön und das Vertrauen ist da. Es scheint keine Grenzen mehr zu geben.
Th: Ja, das ist auch der optimalste Fall, den du dir noch bißchen erarbeiten mußt, da ist ja noch die Angst, die hast du rausgeschickt, und der Schmerz ist ja auch noch bißchen da. Das braucht ja noch bißchen Zeit und Wachstum und Entwicklung. Aber das ist potentiell möglich und es ist wichtig, daß du es wahr nimmst. Und ob du es dann wirklich so lebst, das ist dann auch deine Entschei-dung. Dann teil doch mal der Angst und dem Schmerz mit, daß du gerne so leben möchtest, und daß du dafür noch Aufar-beitung machen mußt, eine Vereinba-rung treffen müßtest, und ob sie auch bereit dazu sind, auch lebendiger zu leben oder so.

Kl: Ja, die beiden sind damit sehr einverstanden. Und wir werden das in einer nächsten Sitzung wieder aufgreifen.